Schloss Oranienburg
Das ab 1651 erbaute Schloss gilt als der repräsentative Neubeginn kurfürstlicher Baukunst nach der Beendigung des Dreißigjährigen Krieges Die Arbeiten an den Gebäuden des Oranienburger Schlosses und an den Gärten wurden später fortgesetzt, und ab 1689 begann der Sohn der Kurfürstin, der spätere König Friedrich I., mit umfangreichen Arbeiten zum Umbau und zur Erweiterung des Schlosses. Nach dem Tode Friedrichs I. im Jahre 1713 überließ sein Sohn Friedrich Wilhelm I., der „Soldatenkönig“, das Schloss nicht nur sich selbst, sondern
„er griff auch festen und praktischen Sinnes ein, um die, in seinen Augen halb nutzlose, halb kostspielige Hinterlassenschaft nach Möglichkeit zu verwerthen. Bauten wurden abgebrochen und die Materialien verkauft; (…) Schloß und Park verwilderten“ (FONTANE).
Damit war der Niedergang des Schlosses eingeleitet. Im Jahre 1744 schenkte Friedrich II. („der Große“) das Anwesen seinem Bruder August Wilhelm, der bis zu seinem Tode 1758 noch zeitweise in Oranienburg lebte.
1802 wurde das Schloss an den Johann Gottfried Hempel verkauft, der dort eine Baumwollfabrik einrichtete. Beim Verkauf des Schlosses und seiner weiteren Nutzung haben also ganz offensichtlich wirtschafts- und beschäftigungspolitische Überlegungen eine wichtige Rolle gespielt. Das Projekt schlug völlig fehl und in den Folgejahren wurde dort eine Schwefelsäurefabrik eingerichtet (Chemische Fabrik Hempel & Comp.), die bis zu Beginn der 1830er wirtschaftlich produzierte. 1832 übernahm die Preußische Seehandlungsgesellschaft das Geschäft und Friedlieb Ferdinand Runge wurde technischer Direktor.
Der preußischen König Friedrich Wilhelm IV. erwarb 1851 das Schloss, ohne dass es der nachfolgenden Zeit jemals wieder vom Königshaus genutzt worden wäre.