Leben

Friedlieb Ferdinand Runge stammte aus Billwerder an der Bille bei Hamburg (heute ein Ortsteil von Hamburg-Bergedorf). Als Geburtsdatum wird der 8. Februar 1794 angegeben.

Er war das dritte Kind des Pastors Johann Gerhard Runge und seiner Ehefrau Catharina Elisabeth geb. Heins. Das Ehepaar hatte sieben Kinder, 4 Mädchen und 3 Knaben. Die Mutter starb am 19. Januar 1801, der Sohn Friedlieb Ferdinand war gerade 7 Jahre alt; der Vater starb am 22. Juni 1811. Das kinderreiche Ehepaar lebte, so wird übereinstimmend berichtet, in großer Not.

Runges Geburtshaus

Runges Geburtshaus (privat)

Zu Ostern 1810 trat Friedlieb Ferdinand Runge als Lehrling in die Rats­apotheke in Lübeck ein. Es ist wohl nicht übertrieben, wenn man sagt, dass auch die wissenschaftliche Laufbahn Runges und die Reihe seiner großen Entdeckungen in Lübeck begann. In der 5½-jährigen Lehrzeit in den Lübecker Apotheken erwarb er sich umfangreiche pharmazeutische und phytochemische Kenntnisse.

Mit den erworbenen Kenntnissen und dem notwendigen Selbstvertrauen ging er im Oktober 1816 nach Berlin und begann hier das Medizinstudium. Nach 1½ Jahren ging er dann nach Göttingen und wurde hier am 17. April 1818 für das Medizinstudium immatrikuliert.

Gegen Ende des Jahres 1819 ging Runge wieder nach Berlin. An der Berliner Universität hat er sich offensichtlich nicht eingeschrieben: Dennoch hat Runge chemisch-experimentell gearbeitet und ein Manuskript als Dissertation zur Erlangung der philosophischen Doktorwürde eingereicht. Er befasste sich in dieser Zeit mit dem Indigo und seinen Verbindungen mit Metallsalzen und Metalloxyden. Der Titel der Arbeit lautete: „De pigmento indico eiusque connubiis cum metallorum nonnullorum oxydis“ (Vom Farbstoff Indigo und seinen Verbindungen mit den Oxyden einiger Metalle).

Obelisk auf der Grabstätte Friedlieb Ferdinand Runges auf dem Friedhof in Oranienburg

Obelisk auf der Grabstätte Friedlieb Ferdinand Runges auf dem Friedhof in Oranienburg (privat)

1823 bis 1831 lebte er in Breslau. Im Jahre 1832 folgte Runge der Einladung des Kommerzienrates Dr. Hempel, die technische Leitung der Chemischen Fabrik in Oranienburg zu übernehmen.

Friedlieb Ferdinand Runge starb am 25. März 1867 im Alter von 73 Jahren in Oranienburg. Sein Grab befindet sich auf dem städtischen Friedhof in Oranienburg. Heute trägt das Friedlieb-Ferdinand-Runge-Gymnasium in Oranienburg noch seinen Namen.

 

Das Runge Gymnasium

Das Runge Gymnasium (privat)